Medien übertragen, speichern und verarbeiten Informationen, die auf unterschiedlichen Ebenen und in verschiedene Zeichensysteme kodiert werden. Digitalcomputer weisen hierbei den größten Umfang von Zeichentypen und -systemen auf. Im Seminar sollen diese nicht nur von den Medien/Computern selbst gelesen und interpretiert werden, sondern auch von menschlichen Lesern. Hierbei kommen Methoden und Theorien der Sprach- und Literaturwissenschaften zum Einsatz. Nach einer Einarbeitung in die dafür relevanten Gebiete der Syntaxtheorie, Textlinguistik, Textsortentheorie, Intertextualitäts- und Rezeptionstheorie werden im Signallabor der Medienwissenschaft verschiedene medientechnische Zeichenkorpora an medientechnischen Beispielen untersucht: Programmcodes, Schaltpläne, Signalverläufe und anderes. Hierbei wird das Ziel verfolgt, einen interdisziplinären Trialog zwischen Medienwissenschaft, Linguistik und den Ingenieurswissenschaften zu entwickeln, um medientechnische Objekte in ihrer Genese und Funktion erfassen zu können. Kenntnisse in Programmierung oder Programmiersprachen sowie den Ingenieurs- und Formalwissenschaften werden nicht vorausgesetzt.


Semester: WiSe 2020/21