Die bloße Existenz der „non-national-nations” (Bauman) hat die Konzeption von Nation und Nationalstaat seit Jahrhunderten herausgefordert. Mit Blick auf aktuelle Debatten über Migrationsbewegungen liegt es nahe, die Geschichte der Juden, Armenier und Sinti und Roma nicht territorialen Deutungsansätzen zu überlassen, sondern sie als extraterritoriale Gruppen zu beleuchten und aus philosophischer Perspektive die Kategorien Zeit und Sprache als zentrale Dimensionen dieser Kulturen zu betrachten.

Ist es möglich, das Verständnis von Europa nicht allein geografisch zu fassen, sondern aus einer kulturellen Perspektive dieser „Anderen” zu erweitern? Kann man Europa von seinen  Rändern her denken?

Das Seminar wird historische und theoretische Texte rund um den Begriff „Diaspora” enthalten. In einem zweiten Teil werden wir die inflationäre Benutzung dieses Begriffes kritisch diskutieren.

Semester: SoSe 2020