Digitale Methoden gewinnen in den Geschichtswissenschaften immer mehr an Bedeutung und verändern unser Arbeiten grundlegend. Dies gilt nicht nur für die Erfassung und Auswertung von Texten und Bildern, sondern auch für unseren Umgang mit den gewonnenen Daten und die Organisation unseres Wissens selbst. Dem Semantic Web und den damit verbundenen Methoden und Techniken kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Daten aus ganz unterschiedlichen Quellen lassen sich auf diese Weise mit Bedeutung anreichern und zu ganzen Wissenssystemen verbinden. Damit ermöglichen sie es, über große und heterogene Datenmengen Zusammenhänge aufzudecken und Wissen explizit zu machen, das zuvor als solches nie eigens erfasst wurde. Sie machen damit insbesondere das World Wide Web zu einer verteilten Datenbank und somit zu einer wertvollen Ressource für unser historisches Arbeiten.

Im Seminar 51437 wollen wir uns mit den Grundlagen dieser Art der digitalen Wissensrepräsentation auseinandersetzen und die damit verbundenen Techniken, deren Funktionsweise, Potentiale aber auch Grenzen kennenlernen und mit Blick auf ihre Anwendung in den Geschichtswissenschaften diskutieren. Die hier vermittelten Wissensinhalte bilden die Basis für eine angemessene Verwendung dieser Techniken, wie sie in der anschließenden Übung praxisnah geübt werden, weshalb deren gleichzeitiger Besuch hiermit nachdrücklich empfohlen wird.  

In der Übung 51468 sollen die Methoden und Techniken des Semantic Web praktisch geübt und angewendet werden, von der Repräsentation der Daten in RDF und Turtle, über deren Abfrage mit der Abfragesprache SPARQL bis hin zur Erstellung eigener Ontologien in RDFS und OWL. Die so erworbenen Fertigkeiten sollen an bereitgestellten Ressourcen sowie in eigenen Projekten ausprobiert werden. Die Übungen bauen auf den im Seminar vermittelten Inhalten auf, weshalb die gleichzeitige Belegung des Grundlagenseminars dringend empfohlen wird.  


Semester: SoSe 2020