Die Vorlesung zeichnet die Entwicklung des Ordens von der kleinen Spitalbrüderschaft in Akkon bis zum mächtigen Territorialherren in Preußen und Livland nach. Neben den Templern und Johannitern wurde er zu Ende des 12. Jh. der dritte große Ritterorden der Kreuzfahrerstaaten. Doch sein Schwerpunkt blieb nur kurz im Nahen Osten. Über einige Zwischenstationen wurde seit den 30er Jahren des 13. Jh. die Eroberung und Missionierung Preußens, wenig später dann die Livlands zur Hauptaufgabe des Ordens. Ein streng organisiertes, militärisch äußerst schlagkräftiges Staatswesen entstand, das bis ins 15. Jh. zu den beherrschenden Mächten des südlichen Ostseeraumes gehörte. Der chronologische Durchgang, der mit der Säkularisierung zum weltlichen Reichsfürstentum Ende 15. Jh. endet, wird vielfältige Bezüge zur allgemeinen hoch- und spätmittelalterlichen Geschichte aufdecken, aber auch die Einmaligkeit des Deutschen Ordens als historisches Phänomen zwischen Rittertum, Ordensverband, Erobererelite und Territorialstaat  herausstreichen.



Semester: SoSe 2020