Am hiesigen Institut sind Musikwissenschaft sowie Medienwissenschaft nicht schlicht durch ein kaltes 'und' verbunden, sondern durch ein graphisches '&' miteinander verschlungen. Es geziemt sich daher, nepistemologische Brücken zwischen Klangweisen und hochtechnischem Wissen zu schlagen. Nicht von ungefähr sind eine Reihe von Begriffen zur Beschreibung technischer Medien der Akustik und der Klangwissenschaft entliehen. Schwingungen, Resonanzen, Rhythmen und Impulse prägen das Dasein operativer Medien, d. h. ihren Vollzugscharakter in der Welt (also in der Zeit) prägen. In dieser impliziten Klanglichkeit entbirgt sich eine strukturelle Analogie hochtechnischer Prozesse und Musik. Der 'Klang' der Medien ist dabei nicht auf akustische Phänomene beschränkt; vielmehr ereigenen sich quasi-musikalische, und implizit sonische, Erscheinungen auf der medienarchäologischen Ebene selbst. Einen Schwerpunkt des Seminars bilden die Zeitweisen des Sonischen, nicht-hörbare Musikalität, sowie elektronische Klänge (Sonik).

Semester: SoSe 2020