Nachdem sich Computerspiele als bedeutsamer Faktor auf dem
Medienmarkt etabliert haben, werden Sie zunehmend auch in
unterschiedliche wissenschaftliche Diskurse aufgenommen, ihre
Erforschung gefördert und die „Game Studies" plurimethodisch
weiterentwickelt. Der Forschungsfokus liegt dabei vor allem auf ihren
inhaltlichen (insbesondere audiovisuellen, ludonarratologischen,
interaktiven) Elementen oder in der Konfrontation von Theorien und
Diskursen aus Philosophie, Soziologie, Psychologie, Ökonomie oder
anderen Disziplinen der zumeist geistes-, sozial- und
bildungswissenschaftlichen Disziplinen mit Computerspielen als
„Beispielmedien". Eine auf die Mediengattung und -technologie selbst
konzentrierte Wissenschaft existiert indes (noch) nicht. Woran liegt
dies? Vielleicht im Wesen der sich als überaus disparat offenbarenden
Mediengattung selbst? In der Vorlesung soll diese Frage aufgeworfen und
nach möglichen Theorien und Methoden einer Wissenschaft
gesucht werden, die sie sich mit Computerspielen als solchen
auseinander setzen will. Hierzu muss zunächst das Wesen des Computers,
des Spiel(en)s, ihrer Geschichte und Theorien geklärt und zentrale
Ansätze der kultur- und medienwissenschaftlichen „Game Studies"
vorgestellt und diskutiert werden. Danach wird eine stets nah am
konkreten Beispiel geführte Annäherung an den Gegenstand Computerspiel
stattfinden, welche die Elemente einer möglichen „Game Science"
zusammenträgt.
Kurs-Information
Semester: SoSe 2020