Digitale, monopolartige Plattform-Ökonomien, dominiert von Amazon, Apple, Microsoft, Google oder Facebook in den USA oder den in China gewachsenen Monopole Alibaba, Baidu, Tencent oder Xiaomi sind heute Teil einer umfassenden Medienökologie. Diese Unternehmen vermarkten nicht einfach nur Produkte im klassischen Sinne. Sie realisieren Geschäfte, die immer auch mit der Aktivität ihrer NutzerInnen verschränkt sind. Wer auf Instagram Kontakte mit seinen Freund*innen teilt, teilt ebenso das Geschäftsmodell des Betreibers dieser Konnektivitätsplattform ("double sharing"). Das Geschäft besteht darin, mit Daten der Kontakte, Likes sowie der Klicks auf verbundenen Webseiten Profilcluster zu erzeugen, die interessierten Werbekunden als Asset verkauft werden. 
Die Frage, ob es dabei, ganz unabhängig vom Datenschutz, am Ende auch um Eigentum und Vermögen geht und somit Daten von User*innen als Eigentum gehandelt werden können, wird derzeit intensiv diskutiert. 
Auf der anderen Seite steht die Position der "immateriellen Arbeit". Für die 'Arbeit', die Nutzer*innen leisten, indem sie die Plattformen der Sozialen Medien nutzen und durch ihre Verhaltensdaten ganz wesentlich auch mitgestalten – gibt es kein Äquivalent, ausser dass die Plattformen existieren und ihre Dienstleistungen anbieten. Entsteht hier ein Mehrwert, der  z.B.  in einem “Facebook-Lohn” abgeschöpft werden könnte? 
Sind beide Modelle, Daten-Eigentum und Daten-Lohn kompatibel?
Das Seminar gibt Einblicke in den Stand der Internet-Plattformen im Social Media Bereich und erörtert die vorstehende Frage anhand einschlägiger Texte.

Semester: SoSe 2020