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Lehrende: Dr. Julia Eichenberg / Simeon Marty, Sara Weydner.

Der Zweite Weltkrieg setzte so viele Menschen wie nie zuvor unfreiwillig in Bewegung. Die nationalsozialistische Expansion in Europa hatte auch eine Auswanderungswelle intellektueller, politischer und wissenschaftlicher Eliten zur Folge. Dabei waren die Emigrationsbedingungen äußerst unterschiedlich: Während die einen ihre Auswanderung von langer Hand planen und auf Unterstützung im Aufnahmeland zählen konnten, retteten die anderen lediglich ihre Habseligkeiten und kamen buchstäblich mit ihrem Leben davon.

Emigrierende mussten geografische, kulturelle und politische Grenzen überschreiten. Ihre Ressourcen und Netzwerke gingen jedoch in der Emigration nicht einfach verloren, sondern wurden vielmehr an diversen „Orten des Exils“ neu etabliert, den Gegebenheiten angepasst und weiterentwickelt. Städte strukturierten dabei Fluchtbiographien, indem sie Arbeits- und Schaffensmöglichkeiten für Emigranten ermöglichten. Gleichzeitig wurden diese selbst nachhaltig durch politische, akademische, ethnische und kulturelle Diaspora-Gemeinschaften geprägt. Das Seminar untersucht Aspekte des Exils am Beispiel einzelner Städte, in denen sich Exilanten sammelten.

Das Seminar findet an folgenden Kompaktterminen in Doppelsitzungen (Donnerstags 14-18 Uhr) statt: 23.4.; 7.5.; 28.5.; 11.6.; 25.6.; 2.7.2020.

Voraussetzung für den Scheinerwerb sind regelmäßige aktive Teilnahme, Lektüre auch englischsprachiger Texte, Verfassen verschiedener Textbeiträge.

Einführende Literatur:

Jochen Oltmer, Globale Migration: Geschichte und Gegenwart (C.H. Beck Wissen), München 2016.

Claus-Dieter Krohn, Exilforschung, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 20.12.2012, http://docupedia.de/zg/krohn_exilforschung_v1_de_2012.

Semester: SoSe 2020