Kommentar:

Der Bauernkrieg von 1524 war, je nach Perspektive, „das größte Naturereignis des deutschen Staates“ (Ranke), der „großartigste Revolutionsversuch des deutschen Volkes“ (Friedrich Engels) oder eine von vielen vormodernen Agrarrevolten. In wenigen Jahren wird das 500jährige Jubiläum des Bauernkriegs begangen. Grund genug, dieses Ereignis kennenzulernen und zu fragen: Was waren die Gründe für den Bauernkrieg – welche Rolle spielen wirtschaftliche Faktoren, was hat der Bauernkrieg mit Politik, was mit der Reformation zu tun? In der intensiven Auseinandersetzung mit den Quellen wollen wir nach Gewaltausübung und Gewalterfahrung, nach Ritualen der Vergemeinschaftung, nach der Rolle der Religion und nach Legitimationsstrategien fragen.


Literatur:

Blickle, Peter, Der Bauernkrieg. Die Revolution des Gemeinen Mannes, 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage, 2012; Baylor, Michael G., The German Peasants‘ War, in: Martin Luther in Context, hg. v. David Whitford, Cambridge 2018, 135-142.


Semester: SoSe 2020