Das SE widmet sich einer Gattung, die in ihren Anfängen im frühen 20. Jahrhundert zwischen Journalismus, Wissenschaftsprosa, Fiktion und Biographik changierte und weder eine feste Bezeichnung noch einen speziellen Platz auf dem Literaturmarkt hatte. Von Artikeln über Merkwürdiges im 19. Jahrhundert und der Etablierung erster Zeitschriften und Rubriken für den interessierten Laien über einen ersten Boom in der Weimarer Republik (Die Koralle) und später NS-Zeit (Anton Zischka, Karl Aloys Schenzinger) bis hin zu Nachkriegsbestsellern wie C. W. Cerams Götter Gräber und Gelehrte und aktuelle Erscheinungen wie Yuval Hararis Kurze Geschichte der Menschheit wird die Entwicklung eines populärwissenschaftlichen, non- oder semi-fiktionalen Schreibens in Deutschland verfolgt und an soziologische und technische Phänomene (Arbeitszeit und Freizeit, Entwicklung der Photographie) gekoppelt.

Semester: SoSe 2020