Die europäische Expansion in der Neuen Welt, ein zentraler Aspekt der Epoche „Frühe Neuzeit“, ist eng mit der massenhaften Verschleppung von Bewohnern des afrikanischen Kontinents über den Atlantik verknüpft. Aktuellen Berechnungen zufolge erreichten zwischen 1514 und 1866 mehr als 10 Millionen Afrikaner die europäischen Kolonien in Nord- und Südamerika sowie der Karibik. Während der Überfahrt harrten die Versklavten unter unmenschlichen Bedingungen aus, die weitere knapp 2 Millionen Männer, Frauen und Kinder das Leben kosteten. Die Zeit des transatlantischen Sklavenhandels ist damit eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte, das nicht zuletzt durch die hieraus entstandenen ideologischen Grundlagen des Rassismus unsere Welt bis heute prägt.

Gerade deshalb ist die Erforschung der Geschichte des Sklavenhandels und der Sklaverei in der Neuen Welt eines der dynamischsten Forschungsfelder der Geschichtswissenschaften. In diesem Bachelorseminar werden wir uns anhand ausgewählter Forschungsliteratur sowie zeitgenössischer Quellen mit der Geschichte des transatlantischen Sklavenhandels sowie den zentralen Forschungsdebatten vertraut machen. Diese Thematik erlaubt es besonders gut, eine große Anzahl verschiedener Forschungsansätze kennenzulernen und einzuüben, die Ihnen als Anregungen für mögliche methodische Zugänge für Ihre Bachelorarbeit dienen können.


Semester: SoSe 2020