Nach der Veröffentlichung von der „Wille zum Wissen", dem ersten
Band von „Sexualität und Wahrheit", gerät das Denken von Michel Foucault
in eine Krise. Er hat das Gefühl, seine Analysen drehten sich im Kreis
und produzierten nur noch Wiederholungen. Als dann schließlich in kurzer
Folge die Bände zwei und drei des Projekts erscheinen, handelt es sich
um Analysen antiker Selbsttechniken. Im Seminar soll diese „ethische
Wende" Foucaults als ein Projekt gelesen werden, eine Genealogie
kritischer Subjektivität zu schreiben. Was bedeutet es, wenn wir heute
uns kritisch auf uns selbst und die gesellschaftlichen Bedingungen,
unter denen wir leben, beziehen? Welche Existenzweisen, welche Praktiken
machen so ein kritisches Selbstverhältnis möglich? Und auf welche Weise
verbinden sich dabei Wissen und Macht?
- Kursverantwortliche/r: PD Christian Schmidt