Nach der Veröffentlichung von der „Wille zum Wissen", dem ersten Band von „Sexualität und Wahrheit", gerät das Denken von Michel Foucault in eine Krise. Er hat das Gefühl, seine Analysen drehten sich im Kreis und produzierten nur noch Wiederholungen. Als dann schließlich in kurzer Folge die Bände zwei und drei des Projekts erscheinen, handelt es sich um Analysen antiker Selbsttechniken. Im Seminar soll diese „ethische Wende" Foucaults als ein Projekt gelesen werden, eine Genealogie kritischer Subjektivität zu schreiben. Was bedeutet es, wenn wir heute uns kritisch auf uns selbst und die gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen wir leben, beziehen? Welche Existenzweisen, welche Praktiken machen so ein kritisches Selbstverhältnis möglich? Und auf welche Weise verbinden sich dabei Wissen und Macht?

Semester: WiSe 2024/25