Im Bereich der römischen Grabkunst nehmen die Grabreliefs einen hohen Stellenwert ein. Uns ist eine Vielzahl an Darstellungen aus dem Sepulkralkontext überliefert, die oftmals die einzigen Bilder sind, die wir zu bestimmten Themen haben. Die Reliefs geben dabei die verstorbenen Personen und ihre Angehörigen wieder, sie zeigen die Berufe der Verstorbenen oder setzen sich im weitesten Sinn mit dem Sepulkralgeschehen auseinander. Damit liefern sie uns wertvolle Hinweise auf verschiedene Lebensbereiche der römischen Antike und ihres Alltags, die immer mit bestimmten Aussagen verbunden waren.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die große Variationsbreite an Monumenten und ihre verschiedenen Themen. Dabei ist zu fragen, aus welchen Kontexten diese Reliefs stammen, welche Gruppen von Darstellungen es gab, ob sich chronologische Unterschiede feststellen lassen und welche regionalen Eigenheiten zu erkennen sind. Es werden allgemeingültige Formen der Bildsprache angesprochen, aber wir werden auch der Frage nachgehen, in wie weit sich Muster oder Stereotype abzeichnen und ob und in welcher Form zeitliche und lokale Entwicklungen Einfluss auf die Darstellungen hatten.
- Kursverantwortliche/r: Dr. Agnes Henning