Geoffrey Chaucer (um 1343–1400), der berühmteste mittelenglische Dichter, erzählt in Troilus and Criseyde von der unglücklichen Liebe des trojanischen Prinzen Troilus. Die Geschichte spielt während der Belagerung Trojas und greift damit auf einen damals europaweit populären Stoff zurück – den man allerdings nicht aus Homer kannte und auch in Episoden ausgestaltete, die keine Vorlage in der Ilias haben.

Anhand dieser hochliterarischen Versdichtung, die zu Chaucers Hauptwerken zählt, erarbeiten wir uns Kenntnisse des Mittelenglischen, wie es zu Chaucers Zeit in London gesprochen wurde: diese Sprachform ist der direkte Vorläufer des späteren neuenglischen Standards.

Ausblicke auf die linguistisch wie literarisch breitgefächerte mittelenglische Trojadichtung runden die Veranstaltung ab.

Leselust wird vorausgesetzt, mittelenglische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Literaturhinweise:

Benson, Larry D., ed. (2008), The Riverside Chaucer, 3rd ed., with a new foreword by Christopher Cannon, Oxford: Oxford University Press.

Mossé, Fernand (1988), Mittelenglische Kurzgrammatik: Lautlehre, Formenlehre, Syntax, übers. v. Herbert Pilch u. Ursula Siewert, 4. Aufl., München: Hueber.

Semester: WiSe 2024/25