Beschreibung der Veranstaltung
Methodik:
Methodisches Ziel der Veranstaltung ist es, das wissenschaftliche Arbeiten am Beispiel einer konkreten aktuellen Forschungsthematik zu erlernen. Im Rahmen dieses Themenkreises erarbeiten Sie eine eigene Forschungsfrage und gehen dieser im Rahmen einer Seminararbeit nach. Sie setzen sich mit der relevanten rechtswissenschaftlichen Literatur auseinander. Sie tragen Ihre Ergebnisse in der Seminargruppe vor und geben anderen Seminarteilnehmenden konstruktives Feedback zu deren Arbeiten.
Inhalt:
Die internationale Ordnung steht vor einer Vielzahl von aktuellen Herausforderungen. Dazu zählen unter anderem sich ändernde geopolitische Verhältnisse, eine steigende Zahl autoritärer Regime, globale Herausforderungen in Bereichen wie Klimaschutz und Digitalisierung oder eine eingeschränkte Handlungsfähigkeit bestimmter internationaler Organisationen. In diesem Seminar gehen wir der Frage nach, welche Rolle internationale Gerichte in der gegenwärtigen und zukünftigen internationalen Ordnung einnehmen können. Wie können diese zur Bewältigung internationaler Herausforderungen beitragen?
Internationale Gerichte sind ein wichtiger Bestandteil der internationalen Rechtsordnung. Dazu gehören Gerichte mit überregionaler Ausrichtung wie etwa der Internationale Gerichtshof, der Internationale Strafgerichtshof oder der internationale Seegerichtshof sowie regionale Gerichte wie der europäische, inter-amerikanische und afrikanische Menschenrechtsgerichtshof oder die Gerichte regionaler Integrationsgemeinschaften wie etwa der Europäischen Union, der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten oder der Andengemeinschaft. Diese Gerichte sind eine wichtige Säule der internationalen Rechtsstaatlichkeit. Gleichzeitig stoßen viele internationale Gerichte aber auch immer wieder auf den Widerstand von Staaten und anderen Akteuren. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach der Rolle internationaler Gerichte nicht nur für die Streitbeilegung und die Verwirklichung internationaler Verantwortlichkeit, sondern auch für Funktionen wie beispielsweise die Fortentwicklung des Rechts im Lichte sich wandelnder Herausforderungen oder die Aufrechterhaltung bestimmter Werte.
Vor diesem Hintergrund können Sie in diesem Seminar zu den folgenden Themenbereichen Ihre Forschungsfrage entwickeln und bearbeiten:
I. Übergreifende Themenbereiche:
1. Internationale Gerichte und Digitalisierung
2. Klimaschutz durch internationale Gerichte
3. Richterliche Unterabhängigkeit und internationale Gerichte
4. Gender und internationale Gerichte
5. Widerstand gegen internationale Gerichte
6. Nationale Verfassungsgerichte und internationale Gerichte
7. Individuen vor internationalen Gerichten
8. Deutschland und internationale Gerichte
9. Einstweiler Rechtschutz durch internationale Gerichte
10. beratende Gerichtsbarkeit internationaler Gerichte
11. Umsetzung von Entscheidungen internationaler Gerichte
II. Themenbereiche zu einzelnen Gerichten:
12. Erwartungen an den Internationalen Strafgerichtshof
13. Ad-hoc-Gerichte im internationalen Strafrecht?
14. Menschenrechtsschutz durch regionale Gerichte und die UN-Treaty Bodies
15. Menschenrechtsrechtsprechung durch private Einrichtungen wie das Meta Oversight Board
16. Zukunft des WTO Appellate Body
17. Ein neuer Gerichtshof im internationalen Investitionsschutzrecht?
18. Gerichte von wirtschaftlichen Integrationsgemeinschaften (z.B. EuGH)
19. Regionale Gerichte im Vergleich
20. Entwicklung des Internationalen Seegerichtshofs
Organisatorisches:
Die Teilnahme an der Einführungsveranstaltung am 30.10.2024 (18-20 Uhr ct) ist verpflichtend für die erfolgreiche Teilnahme am Seminar. Der übrige Teil der Veranstaltung findet in einer Arbeitssitzung am 13.11.2024 (18-20 Uhr ct) und einem Blockseminar am 7./8.2.2025 statt.
Anmeldung zum Seminar per Email an dana.burchardt@hu-berlin.de unter Angabe der folgenden Informationen: Vorname, Nachname, Matrikelnummer, E-Mail, Fachsemester.
- Kursverantwortliche/r: Dana Burchardt