Das von der Musicboard Berlin GmbH veranstaltete Pop-Kultur Festival feiert in 2024 sein 10-jähriges Jubiläum. Im Jahr 2015 als Nachfolgeveranstaltung der Berlin Music Week ins Leben gerufen, hat sich Pop-Kultur von Anbeginn das Ziel gesetzt, Festivalmachen als ein Bindestrich zwischen Perspektiven von Künstler*innen und der Gesellschaft neu zu denken -   Dabei sieht sich Pop-Kultur, wie andere Festivals & Kultureinrichtungen auch, mit zunehmend komplexer werdenden gesellschaftspolitischen Fragestellungen konfrontiert 

Pop-Kultur begreift sich als ein Prozess, an dem neben dem Team auch Publikum und Künstler*innen teilhaben: Kollektive Ansätze, postmigrantische Identitäten, intersektionale Diskurse, inklusive Projekte, diasporische Narrative, queere Positionen und der Bruch mit musikalischen Erwartungen sollen dazu beitragen, dass ein Raum für gemeinsamen Austausch entsteht.

 Festivals sind längst mehr als nur Orte der Begegnung zwischen Künstler*innen und Publikum und Veranstaltungsformate musik-und kreativwirtschaftlicher Wertschöpfung.

Sie werden mittlerweile auch in Förderprogrammen auf Bundes- und Landesebene definitorisch als identitätsstiftende Orte der Begegnung, Vielfalt, Offenheit und Toleranz begriffen, Zuwendungsbescheide des Landes Berlin werden seit Januar 2024 mit einer Antidiskriminierungsklausel versehen. Die Ansprüche an Festivalmacher*innen wachsen.

 Das praxisorientierte Seminar stellt am Beispiel von Pop-Kultur zum einen die unterschiedlichen Aufgabenbereiche in der Planung und Durchführung der Veranstaltung vor und gibt Einblicke in das Tagesgeschäft der Mitarbeiter*innen des Festivals: von Programmgestaltung/Booking, PR, Produktion und Technik über Awareness und Barrierefreiheit bis hin zum Festivalmanagement.

 Zum anderen sollen die sich wandelnden gesellschaftspolitischen Herausforderungen und Anforderungen an ein (öffentlich gefördertes) Festival heute ausgehend von Pop-Kultur diskutiert und herausgearbeitet werden. 

 Ziel des Seminars ist neben dem Einblick in die Planungsprozesse und Arbeitsbereiche eines großen Festivals die gemeinschaftliche Entwicklung eines fiktiven Festivalkonzepts in Arbeitsgruppen (Umfang: ca.10 Seiten) unter Bedingungen der spartenoffenen Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt / Ein- und zweijährige Festivals und Reihen inklusive Budget- und Meilensteinplanung. Das Mitwirken an einer Arbeitsgruppe ist Voraussetzung für eine Teilnahmebescheinigung.

 Die Festivalkonzepte werden im Nachgang des Seminars in individuellen Feedbackgesprächen ausgewertet und ggf. zur Einreichung empfohlen. 

 Eine Modulabschlussprüfung (MAP) ist in Form einer vertiefenden Hausarbeit mit Bezugnahme auf das jeweils in der Gruppe erarbeitete Festivalkonzept möglich.

 Teilnehmende des Seminars haben die Möglichkeit, am Programm von Pop-Kultur Nachwuchs teilzunehmen und / oder einen diskursiven Veranstaltungsslot im Rahmen des Festivals zu gestalten. Das Pop-Kultur Festival 2024 findet vom 28.8. – 30.8. auf dem Gelände der Kulturbrauerei statt.

 Kursleistung / Teilnahmebescheinigung: Entwicklung eines Festivalkonzepts in Arbeitsgruppen (ca. 10 Seiten)

Semester: SoSe 2024