Der digitale Wandel verändert die Werkzeuge, Methoden und Fragestellungen der historisch arbeitenden Geisteswissenschaften in doppelter Weise: Gedächtnisinstitutionen (Bibliotheken, Archive und Museen) stellen in großem Umfang (retro-)digitalisierte Quellen und Objektdaten zur freien Nachnutzung zur Verfügung. Gleichzeitig wächst die Zahl der „digital born“-Quellen in Form von Texten und Bildern aus Social-Media-Plattformen sowie umfangreichen Website-Archiven, deren Inhalte nicht nur für die Zeitgeschichte von Interesse sind.

Im Zentrum der Übung steht der kompetente Umgang und die kritische Bewertung solcher Daten im Sinne einer „Quellenkritik 2.0“ und eines breiten Repertoires digitaler Arbeitstechniken. Diese reichen von der Beschaffung und Aufbereitung über die Analyse bis hin zur Präsentation und Archivierung von Forschungsdaten. Die Übung vermittelt ein grundlegendes Verständnis von Algorithmen und stellt geeignete Werkzeuge für deren Anwendung vor. Die Studierenden lernen offene Formate, geeignete Normdaten und fachliche Repositorien für den nachhaltigen Umgang mit Forschungsdaten kennen. Neben den praktischen Fertigkeiten werden gleichzeitig rechtliche, ethische und erkenntnistheoretische Fragen diskutiert, die über das Studium hinaus auf die digitale Arbeitswelt innerhalb und außerhalb des Faches vorbereiten.

Für die Teilnahme an der Übung sind keine besonderen Programm- oder Programmierkenntnisse erforderlich.

Semester: SoSe 2024