Das SE wird sich mit deutschsprachigen literarischen Texten und Filmen
von jüdischen Künstler*innen beschäftigen, die zur zweiten oder dritten
Post-Shoah-Generation gehören. Häufig werden in ihren Werken
(autobiographische) Familiengeschichten rekonstruiert. Das SE möchte in
den Blick nehmen, wie diese in unterschiedlichen Medien erzählt und
erinnert werden. Dabei soll es nicht nur um ausschließlich schriftliche
Texte, sondern auch um Theater- und Foto-Texte sowie um Essayfilme
gehen. Welche Unterschiede und welche Ähnlichkeiten gibt es im Gebrauch
der Medien zur Erinnerung fragmentarisch überlieferter Vergangenheit?
Welche Perspektive werfen die Werke auf Verfolgung, Exil und Migration?
Welche Rolle spielt es, wo die Autor*innen bzw. Filmemacher*innen
aufgewachsen sind (BRD, DDR, Österreich, Sowjetunion…), wo sie heute
leben und welche Migrationserfahrung sie gegebenenfalls selbst gemacht
haben? Welche verschiedenen Formen des Gedächtnisses werden thematisiert
und reflektiert (Familiengedächtnis, soziales Gedächtnis, politisches
Gedächtnis)? Und schließlich: Welche Auffassung vom Judentum haben die
Künstler*innen und inwiefern prägt dieses ihr Selbstverständnis? Dies
sind einige der Fragen, mit denen wir uns im SE befassen werden. Geplant
ist, sich unter anderem mit den autobiographischen Texten von Barbara
Honigmann, den Foto-Texten von Monika Maron („Pawels Briefe“) und Katja
Petrowskaja („Vielleicht Esther“), dem Theaterstück „Muttersprache
Mameloschn“ sowie mit Essayfilmen von Ruth
Beckermann zu befassen. Eine genaue Text- und Filmauswahl wird zu Beginn
des Seminars besprochen.
Studienleistung: Teilnahme an einer Expert*innengruppe, Referat mit Handout
- Kursverantwortliche/r: SHK Maximilian Dazert
- Kursverantwortliche/r: Dr. Elke Dubbels
- Kursverantwortliche/r: SHK David Klein