Die Gesellschaft des Anthropozäns ist eine, die in bisher ungekanntem Maße Ressourcen für die eigene Selbsterhaltung zu mobilisieren hat. Die sich dabei herausbildende politische Ökonomie der Anpassung stellt der Soziologie vor die Aufgabe, Arbeit, Natur und Technik in einem neuen, Verhältnis zu erfassen. Sie bildet einen Prozess, der zentrale Umstellungen in den analytischen Begriffsapparaten anbietet: Von Wachstum zu Subsistenz, von Fortschritt zu Stabilisierung, von produktiver zu reproduktiver Arbeit, von sozialen zu ökologischen Klassen, von Globalisierung zu Lokalisierung, von Innovation zu Planung, von techno- und ökozentrischem Denken usw. Das Seminar widmet sich diesen Umstellungen mit der Frage, inwiefern sie geeignet sind, den Pfad der Gegenwartsgesellschaft ins Anthropozän zu erfassen.

Semester: SoSe 2024