Das Projektseminar zielt darauf ab, gegenwärtige ökologische Konflikte zu analysieren. Entscheidend ist dabei, dass der Fokus nicht allein auf der Klimabewegung liegen soll, sondern die strategische Konstellation, ihre historischen Gründe und ihre aktuelle Dynamik insgesamt in den Blick kommen soll. Dazu machen wir uns theoretisch mit Ansätzen der Konfliktforschung und gesellschaftlicher Transformation vertraut. Inhaltlich erarbeiten wir uns einen Überblick über aktuelle Forschung zu ökologischen Auseinandersetzungen, insb. zu ihren Akteuren und framings. Dies umfasst etwa die Klimabewegung (Fridays for Future, Letzte Generation, etc.), die Gegenbewegung (climate denial, climate obstruction) und weitere Akteure (Medien, Gewerkschaften) mit ihren jeweiligen Rechtfertigungs- und Aktionsstrategien. Auf diese Weise werden nicht nur Forschungslücken hervortreten, sondern auch unterschiedliche Zugänge zur Analyse ökologischer Konflikte deutlich werden. Diese umfassen u.a. frame-Analysen, Ideengeschichten, quantitative Textanalysen, kultursoziologische Studien zu Gender, Gruppendiskussionen und vieles mehr. Auf dieser Basis werden eigene Forschungsarbeiten entwickelt und im zweiten Semester durchgeführt.

Literatur:

Collins, R. (2012). C-Escalation and D-Escalation. American Sociological Review77(1), 1–20.

Coser, L. A. (1956). The functions of social conflict. The Free Press.

Dörre, K., Holzschuh, M., Köster, J., & Sittel, J. (2020). Abschied von Kohle und Auto? Sozial-ökologische Transformationskonflikte um Energie und Mobilität. Campus Verlag.

Ekberg, K., Forchtner, B., Hultman, M., & Jylhä, K. M. (2022). Climate Obstruction: How Denial, Delay and Inaction are Heating the Planet. Routledge.

Kountouris, Y., & Williams, E. (2023). Do protests influence environmental attitudes? Evidence from Extinction Rebellion. Environmental Research Communications5(1), 011003.

Mitchell, T. (2009). Carbon democracy. Economy and Society38(3), 399–432.


Semester: SoSe 2024