Forschung und Medien haben ein besonderes Interesse an der Klimabewegung. Dabei wird häufig die andere Seite der ökologischen Konflikte ab- oder ausgeblendet: der Widerstand gegen die ökologische Transformation. In diesem Seminar werden wir uns intensiv mit diesen Widerständen beschäftigen. Wir werden die organisierte Klima-Gegenbewegung, ihre Akteure und Narrative analysieren und die Grundlagen von "Denial" und "Delay" in der Struktur und Kultur der modernen Gesellschaft diskutieren.

Dazu erschließen wir uns in einem ersten Schritt die vorhandene Forschungslandschaft. Das Interesse hat sich hier überdurchschnittlich stark den USA und der Klimawandelleugnung zugewendet. In eigenen Forschungsprojekten werden wir daher z.B. versuchen, ob man etablierte Zugänge auch auf unterrepräsentierte Kontexte und Materialien anwenden kann (regional etwa Deutschland, Globaler Süden; material etwa andere Strategien der Obstruktion). Dabei können unterschiedliche Methoden gewählt werden – von der Ideengeschichte bis zur Quantitative Text Analysis, von kultur- bis netzwerksoziologischen Ansätzen.


Literatur:

Cann, H. W., & Raymond, L. (2018). Does climate denialism still matter? The prevalence of alternative frames in opposition to climate policy. Environmental Politics, 27(3), 433–454.

Edwards, G., et al. (2023). Climate obstruction in the Global South: Future research trajectories. PLOS Climate, 2(7), e0000241.

Ekberg, K., Forchtner, B., Hultman, M., & Jylhä, K. M. (2022). Climate Obstruction: How Denial, Delay and Inaction are Heating the Planet. Routledge.

Supran, G., & Oreskes, N. (2021). Rhetoric and frame analysis of ExxonMobil’s climate change communications. One Earth, 4(5), 696–719.



Semester: SoSe 2024