In Theodor Fontanes Romanwerk ist die Geschlechterspannung von
besonderer Bedeutung, die sich in den wiederkehrenden Motiven des
Ehebruchs und der unstandesgemäßen Liebe niederschlägt. Dabei ist
Fontanes berühmter Plauderton durchaus kein unangemessener Ausdruck
eines tendenziell katastrophisch verlaufenden Geschehens, das so häufig
in Duell oder Selbsttötung endet, sondern macht auf dessen sprachlich
subtile Gestaltung mit all ihren Auslassungen aufmerksam. Neben den
ästhetischen Implikationen einer beginnenden Moderne verweist diese
Gestaltung auf die sozialen und politischen Umbrüche, die sich u.a. in
der ‚gebrochenen Männlichkeit’ so vieler Fontanescher Helden zeigt, wie
in „Cécile“, „Effi Briest“, „L’Adultera“, „Graf Petöfy“.
Arbeitsleistung
im SE: Neben regelmäßiger Teilnahme und intensiver Lektürearbeit sind –
im Rahmen einer Arbeitsgruppe – Inputs für eine Sitzung vorzubereiten.
- Kursverantwortliche/r: SHK Mascha Lange
- Kursverantwortliche/r: SHK Marie Luise Theresia Schlachter
- Kursverantwortliche/r: Ulrike Vedder