Die griechische Elegie ist durch ihr Versmaß, das elegische Distichon, relativ einfach zu erkennen, inhaltlich aber schwer zu bestimmen. Anders als der geläufige Begriff des Elegischen vermuten lässt, sind Gegenstände der Trauer und der Klage eher selten in den erhaltenen Beispielen zu finden. Vermutlich sind die meisten dieser Texte verlorengegangen; in jüngerer Zeit ist allerdings des Simonides Elegie auf die Gefallenen von Plataiai wiederentdeckt worden. In den überlieferten Elegien überwiegen ethische und politische Reflexionen, wie sie für das Symposion charakteristisch sind, aber auch Formen des Gedenkens und Mahnens für öffentliche Feste. Es sollen ausgewählte Texte unterschiedlicher Autoren (Archilochos, Mimnermos, Solon, Xenophanes, Theognis, Simonides …) gelesen, analysiert und im Blick auf ihre kulturellen Kontexte interpretiert werden. - Nähere Hinweise und Materialien sind ab Anfang April über Moodle zugänglich. Zur Übermittlung des Passwortes bitte ich um elektronische Voranmeldung unter: thomas.poiss@hu-berlin.de.

Text: M.L. WEST, Iambi et Elegi Graeci ante Alexandrum cantati, Oxford 1989-92 (2. Aufl.). W. ALLAN, Greek Elegy and Iambus. A Selection, Cambridge 2019.
Zur Einführung: ALLAN, S. 1-20.


Semester: SoSe 2024