Unzweifelhaft ist die antike Rhetorik eine der wirkmächtigsten Traditionen Europas, deren Ausläufer nicht nur bis in die Stilistik-Anhänge von Schul-Grammatiken, sondern auch in die Handbücher der Werbewirtschaft und der Personenoptimierungsbranche reichen. Umstritten ist hingegen auch schon seit der Antike, was denn Rhetorik eigentlich sei: Prosa-Poetik, Philosophieersatz, Kommunikationstheorie, Bildungsprogramm, Argumentationslehre, Psychologie bzw. Psychagogik, Politikberatung etc. Gemeinsam ist allen diesen Feldern die Beschreibung, Analyse, Konzeptualisierung und Lehrbarkeit wirksamer Rede. Nach einer kurzen Einführung sollen zentrale Texte der antiken Rhetoriktheorie von Gorgias und Aristoteles bis zu Cicero und Quintilian vorgestellt, besprochen und in Ausschnitten gelesen werden. Den Schwerpunkt soll Ciceros De oratore bilden.

Texte: Bereitgestellt über Moodle werden ein Lektüreplan, ein knapper Reader und eine Link-Liste downloadbarer Bücher aus HUUB und Staatsbibliothek. Password auf Anfrage ab Anfang April.
Zur Einführung: M. FUHRMANN, Die antike Rhetorik, 2011 (Orig. 1984): W. STROH, Die Macht der Rhetorik, 2011; T. HABINEK, Ancient Rhetoric and Oratory, 2005; E. GUNDERSON, Introduction, in: GUNDERSON (Hg.), The Cambridge Companion to Ancient Rhetoric, 2009, 1-23. J. KNAPE, Was ist Rhetorik? 2012 (Reclam, 6,20 Euro; zur Anschaffung empfohlen).


Semester: SoSe 2024