Im Zentrum des Seminars steht der intermediale Dialog zwischen Literatur und Fotografie. Im ersten Teil des Seminars werden aktuelle Positionen der Intermedialitätstheorie (I. Rajewsky) vorgestellt und eine Einführung in die intermediale Analyse gegeben. Anhand von fototheoretischen Positionen (W. Benjamin, S. Sontag, R. Barthes) werden wir weiterhin die Spezifik des fotografischen Bildes im Diskurs der Literatur bestimmen. Was unterscheidet das fotografische Bild von anderen Bildern? Wie wird das Fotografische in literarischen Texten verhandelt? Wie werden Texte durch die Optik des Fotografischen umstrukturiert? An Beispielen aus den slawischen Literaturen des 20. und 21. Jahrhunderts werden wir im zweiten Teil des Seminars untersuchen, inwiefern literarische „Fototexte“ bestimmte, an das fotografische Medium gebundene ästhetische Kategorien (Evidenz, Präsenz, Authentizität, Atmosphäre, Stimmung) ins Spiel bringen. Die Lektüren werden sich an folgenden thematischen Schwerpunkten orientieren: Fotografie und Bildgedicht, Fotografie und Traumaufzeichnung, Fotografie und experimentelle Poesie, Fotografie und Stadttext, Fotografie und autobiografisches Schreiben, Fotografie und Schreiben im Dissens, Fotoessay und Propaganda. Die zu diskutierenden Textauszüge liegen zum Teil auch übersetzt vor und werden in moodle zur Verfügung gestellt.
Semester: SoSe 2024