Ernst-Wolfgang Böckenförde (1937-2019) gilt als Klassiker in der Rechtswissenschaft. Doch obwohl er ein umfangreiches Werk hinterlassen hat, das weit über sein eigentliches Betätigungsfeld - die Staatsrechtslehre - hinausweist, wird er in angrenzenden Disziplinen bislang relativ wenig beachtet. Ziel dieses Seminars ist es Böckenförde als politischen Denker  vorzustellen. Dafür werden wir Schlüsseltexte seines Werkes analysieren und uns den politischen  und zeitgeschichtlichen (Entstehungs-)Kontext (Hirtenbriefe der katholischen Kirche; Terror der RAF; Ausnahmezustands-Diskussion; Radikalenerlass) der Texte erarbeiten. Zudem soll in diesem Zusammenhang auch die Beziehung zwischen Böckenförde und dem „bösen Geist“ (Jan-Werner Müller 2003) Carl Schmitt kritisch diskutiert werden.

Semester: SoSe 2024