Das Seminar (2 LP) befasst sich mit Aphra Behns Roman Oroonoko von 1688 und mit Aspekten seiner Rezeptionsgeschichte. Es möchte also einen der wichtigsten Erzähltexte der Frühen Neuzeit in zwei Schritten erschließen: erstens in einer intensiven Lektüre, einem Close Reading des Textes im Licht unterschiedlicher Kontexte (beispielsweise frühneuzeitliche Erzählstrategien und Fiktionsverständnisse, Kolonialismus, Rolle und Selbstinszenierung einer ‚schreibenden Frau‘ in der Frühen Neuzeit); zweitens mit Blick auf Auseinandersetzungen mit dem Roman und seiner Autorin, also mit seiner produktiven Transformationsgeschichte vom späten 17. Jahrhundert bis in die Klassische Moderne/Modernism.

 Mögliche Stationen des zweiten Seminarteils sind die deutsche Übersetzung von 1709, verschiedene Dramatisierungen von Oroonoko im 18. Jahrhundert, der dreibändige Roman Aphra Behn von Luise Mühlbach (1849) und Vita Sackville-Wests biographischer Essay Aphra Behn: The Incomparable Astrea (1927). Das endgültige Programm wird in der ersten Sitzung des Seminars bekanntgegeben.

Semester: SoSe 2024