Die deutsche Romantik bildet innerhalb der Privatbibliothek Christa und Gerhard Wolfs einen Lektüre- und Sammlungsschwerpunkt. Auf unterschiedliche Weise erweiterten die Autorin und der Essayist den in den jahrzehntelang kulturpolitisch bedingt stark verengten DDR-Literaturkanon. Mit der Herausgabe der Werke Caroline von Günderrodes und Bettina von Arnims wurde zugleich das in beiden Deutschlands patriarchal geprägte Verständnis der Romantik attackiert. Ausgehend von dem Band Christa Wolf, Gerhard Wolf: Ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht. Gesprächsraum Romantik. Prosa und Essays (1985/ erw. Neuauflage 2008) sowie von Christa Wolfs Prosaband Kein Ort. Nirgends (1979) gehen wir auf die Suche nach Referenztexten (und Lesespuren) in der Paarbibliothek. Wir rekonstruieren Wege und Methoden der Arbeit am Kanon der deutschen Literatur und Hintergründe der Romantik-Rezeption in der DDR nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns.  
Die beiden genannten Bücher sind vor Seminarbeginn anzuschaffen, wir werden durchgängig damit arbeiten.

Studienleistung: je eine Analyse zu Prosa und zu einem Essay (je drei Seiten)

Semester: SoSe 2024