Die Übung zielt auf die Verbesserung der methodologischen Fähigkeiten im Umgang mit historischen Quellen. Dabei sollen ausgewählte Quellen, die die wichtigsten Wendepunkte der neuzeitlichen Geschichte Nordeuropas (seit dem 16. Jahrhundert) dokumentieren und ausleuchten, einer genauen quellenkritischen Analyse unterzogen werden. Neben der klassischen historisch-kritischen Methode werden bei der epistemologischen Bewertung von Quellen auch weiterführende methodische Ansätze wie Quellenvergleich, historische Kontextualisierung oder paläographische und editorische Probleme eine Rolle spielen. Mögliche Quellen sind etwa Texte zur Gründung des Schwedischen Reiches und zur Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert, zum Eintritt Dänemarks und Schwedens in den Dreißigjährigen Krieg, zur Einführung des Absolutismus in Dänemark (1665), zum Ende des Großen Nordischen Krieges (1719‒1721), zur Entstehung Finnlands (1809) und Norwegens (1814), zur Neutralitätspolitik der skandinavischen Staaten im Ersten Weltkrieg, zur deutschen Besetzung Dänemark und Norwegens 1940, zum Ende des Kalten Krieges in Nordeuropas u.a.m. Da wir vor allem methodologisch und nicht vornehmlich inhaltlich arbeiten wollen, können gerne auch Wünsche der Studierenden bei der Quellenauswahl berücksichtigt werden.

Der Übung wendet sich sowohl an Studierende der skandinavistischen Kulturwissenschaft als auch solche der Geschichtswissenschaft. Für Geschichtsstudierende kann die Teilnahme im Rahmen des Studiums der Neueren Geschichte angerechnet werden.

Kenntnisse in skandinavischen Sprachen sind nicht unbedingt erforderlich. Viele Quellen liegen auch in deutschen, englischen oder französischen Versionen vor.


Semester: SoSe 2024