Deflexion, der Verlust von Flexionskategorien wie nominale Kasusmarkierung und verbale Personmarkierung, stellt eine der größten Veränderungen in der Geschichte der festlandskandinavischen Sprachen dar. Diese erhebliche Vereinfachung der altnordischen Morphologie hat sich seit dem frühen Mittelalter in zwei Phasen vollzogen, die "kleine Katastrophe" und die "große Katastrophe" genannt. In diesem Kurs werden sowohl interne Faktoren (auf der phonologischen, morphologischen und syntaktischen Ebene) als auch externe Faktoren (insbesondere der Einfluss des Mittelniederdeutschen) anhand von Fallstudien und eigene Projektaufgaben diskutiert. Gastveranstaltungen von Expert:innen bieten die Möglichkeit, Fallstudien in direktem Dialog mit den Forscher:innen zu besprechen.

Semester: SoSe 2024