In der Geschichte der westlichen Moderne und der Gegenwartskunst spielt Druckgrafik eine herausragende Rolle. Nicht nur handelt es sich bei vielen zentralen Positionen, von den "silkscreen paintings" Andy Warhols bis zu den "inkjet paintings" Wade Guytons, um druckgrafische Werke. Praktische und prozedurale Aspekte unterschiedlicher Drucktechniken haben von der abstrakten Malerei Rodchenkos über Jasper Johns' Neo-Dada und Roy Lichtensteins Pop bis hin zu Julie Mehretus vielschichtigen Kompositionen immer wieder künstlerische Arbeit in anderen Medien informiert. Nichtsdestotrotz erscheint Druckgrafik meist lediglich an den Rändern einer Kunstgeschichtsschreibung, die die Dimension des Machens und der Praxis allzu oft außer Acht lässt. Um die Bedeutung der Druckgrafik für moderne und Gegenwartskunst besser ermessen zu können, befassen wir uns daher in diesem Seminar nicht nur mit Schlüsselwerken, sondern machen uns in der Druckwerkstatt praktisch mit verschiedenen Drucktechniken und den entsprechenden Arbeitsprozessen vertraut. Stichwortgeber für diese praxisorientierte Lehrveranstaltung sind Jennifer L. Roberts in Kürze unter dem Titel Contact: Art and the Pull of Print erscheinende Mellon Lectures.
ie Lehrveranstaltung findet voraussichtlich als Blockveranstaltung in der zweiten Semesterhälfte statt. Termine werden noch bekannt gegeben.
Die Teilnahme ist auf 12 Personen begrenzt.
- Kursverantwortliche/r: Jakob Schillinger