Angesichts einer zunehmenden Polarisierung in Politik und aktuellem Kunstdiskurs - denkt man etwa an die documenta-Diskussion des letzten Jahres - wird anhand von konkreten Werken mit dem Begriff der Schichtung das verschobene Verhältnis von ästhetischem Argument und identitätskritischen Narrativen in den Blick genommen. Wie formuliert sich das Politische durch und in Form und Poesie? Schichtung hat mit Farbschichten in der Malerei (Öl und Fresko) zu tun, aber auch als ästhetische Kategorie mit Ge/Schichte als „Frozen Times“, mit Überblendungen, Überlagerungen, Überschreibungen, Collage, Gleichzeitigkeit, „Repair“ und kontextuellem Denken in allen Medien. Die Lehrveranstaltung hat drei Schwerpunkte, die in zwei Doppelsitzungen und mehrere Gespräche in aktuellen Ausstellungen und Archiven behandelt: 1. Theoretische Einführung/Lektüre, (u.a. Exerpte Karl Marx zur Mineralogie) 2. Übungen vor den Originalen/Kurator*innengespräche (u.a. Ausstellungen „Nicht mehr. Mehr nicht“ und „Repair“/Archplus – Akademie der Künste) und 3. Fallbeispiele von Jan van Eyck, Isabella d‘Este und Chardin über Goya, Caspar David Friedrich und Käthe Kollwitz bis hin zu Luc Tuymans, Bas Princen und Nan Goldin.

Termine: dienstags, 16-19 Uhr, am 24.10.2023, 31.10.2023, 14.11.2023, 28.11.2023, 12.12.2023, 09.01.2024, 23.01.2024, 06.02.2024.

Semester: WiSe 2023/24