Sie kennen die Epoche der Frühen Neuzeit (ca. 1500–1800) sicherlich als die Epoche der Reformation und der „Entdeckung“ Amerikas, des Dreißigjährigen Krieges, des Absolutismus und der Französischen Revolution. Sie war auch eine Epoche hoher Mobilität. Menschen zogen auf der Suche nach einem Auskommen vom Land in die Städte oder in die europäischen Kolonien in Asien und Amerika, flohen vor Krieg und Vertreibung oder wurden als Gefangene und Versklavte verschleppt. Handwerksgesellen begaben sich auf die Walz, Studierende zogen an weitentfernte Bildungsorte, Händler führten ihre Geschäfte in Nachbarorte, Nachbarländer und weit entfernte Regionen und Pilger besuchten religiöse Stätten, die oft tausende von Kilometern entfernt lagen. Ein kleiner, aber zahlenmäßig bedeutender Teil von ihnen zeichnete ihre Erfahrungen und Beobachtungen auf, sodass wir sie heute noch nachlesen können.

In diesem Einführungskurs werden wir verschiedene Aspekte frühneuzeitlicher Mobilität nutzen, um die Arbeit als Historiker:innen kennenzulernen. Sie werden erste praktische Erfahrungen im Umgang mit Forschungsliteratur und Primärquellen erwerben und darüber hinaus das Schreiben wissenschaftlicher Texte üben. Denn zentraler Bestandteil des Kurses ist eine etwa zehnseitige Seminararbeit, die Sie auf das Schreiben von Hausarbeiten am Institut für Geschichtswissenschaften vorbereitet.

Die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit englischsprachiger Forschungsliteratur und Primärquellen ist Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss dieses Einführungskurses.

Semester: WiSe 2023/24