Territoriale, kontinentale und landbasierte Narrative und Kategorien sind in vielen Disziplinen im Gegensatz zu maritimen, ozeanischen oder archipelischen häufig überrepräsentiert. Das Seminar ist eine Denkeinladung in die Inselwelten Südostasiens und darüber hinaus: Welche Rolle spiel(t)en Meer und Schiffe in Südostasien (Kolonialismus, Piraterie)? Welchen Bezug haben „Völker am Wasser“ zu Land und Territorium? Was ist ein archipelischer Raum? Wie beeinflusst das Wasser Mythen, Erzählungen, künstlerische Ausdrucksformen, etc.? Welche Theorien, Konzepte und Methoden entstehen aus der Wechselbeziehung zwischen Menschen und ihrer Lebenswelt? Diesen Fragen soll im Seminar anhand von Texten verschiedener Disziplinen, sowie künstlerischen Ausdrucksformen nachgegangen werden. Dabei werden bevorzugt „Theorien des Südens“ behandelt und der gegenseitige Austausch zwischen peripheren Inselwelten (pazifische Inseln, Karibik) genauer betrachtet, ohne jedoch den Rückbezug zu Europa (dem unausweichlichen Ausgangspunkt der Denkreise) zu vernachlässigen.

Semester: WiSe 2023/24