Die aktuell diskutierte Reform des europäischen Asylsystems
unterstreicht, dass Migrationspolitik und vor allem deren Umsetzung ein
konfliktreiches Feld ist. Dies gilt nicht nur, aber in besonderem Maße
für Europa. Es zeigt sich: Die ›Kunst‹, Migration zu regieren, ist und
bleibt eine Herausforderung, insbesondere für Gesellschaften, die sich
eigentlich als demokratisch verstehen.
In dem
Seminar "Migrationregime historisch und gegenwärtig" werden wir und mit
dieser ›Kunst‹ auseinandersetzen. Wir beginnen mit einer
interdisziplinären Einführung in die Migrationsforschung mit einem Fokus
auf anthropologische Ansätze. Dabei stellen wir nicht die Frage, was
Migration ist, sondern vielmehr, wie sie durch unterschiedliche
Regierungsrationalitäten als Problem konstruiert wird. Anschließend
werden wir uns vertieft mit drei Migrationsregimen auseinandersetzen,
voraussichtlich a) dem europäischen Migrations- und Grenzregime b) dem
sogenannten Regime der Gastarbeit in Deutschland (1955--1973) sowie bei
Interesse c) mit der Regierung der Migration in den U.S.A.
Neben
der gemeinsamen Lektüre und Diskussion von Texten möchte ich auch
multimediale Dokumente, wie etwa Fernseh-Dokumentation oder Podcasts für
die Lehre nutzen. Für Rückfragen zu Kursinhalten, organisatorischen
oder Access-Fragen stehe ich gerne unter bernd.kasparek@hu-berlin.de zur Verfügung.
- Kursverantwortliche/r: Bernd Kasparek