Wie wird Zeitlichkeit wahrgenommen? Welche Geschichte haben Vorstellungen von Zeitlichkeit? Und was haben diese mit Macht zu tun?
Den Lauf der Zeit mit einem Fortschritt der Geschichte im Sinne einer Verbesserung der Welt gleichzusetzen, ist häufig nach wie vor ein Automatismus. Um diese evolutionistische Vorstellung von Zeit und Geschichte zu historisieren, fragt dieses Seminar in kulturgeschichtlicher Perspektive nach der Genese der Fortschrittsidee und begibt sich auf Spurensuche nach alternativen Zeitlichkeitsvorstellungen. Außerdem stehen fortschrittskritische Positionen im Zentrum. Bezüge auf den Fortschritt verklären häufig (implizit) Europa zum Modell gesellschaftlicher Entwicklung und sprechen anderen Teilen der Welt die Fortschrittlichkeit und Modernität ab. Dadurch erlangt die Frage nach dem Fortschritt im Kontext von Rassismus- und Eurozentrismuskritik Relevanz. Die Fortschrittskritik der Kritischen Theorie Frankfurter Schule ergänzt diese Kritik um eine kapitalismuskritische Perspektive sowie um einen utopischen Impetus.
- Kursverantwortliche/r: Xenia Müller