Die Sammlungsgeschichte in Wien ermöglicht einen Einblick in die Geschichte und Theorie der Form sowie deren Ausgangspunkt im Fach Kunstgeschichte. Der Architekt und Kunsttheoretiker Gottfried Semper beispielsweise entwirft eine allgemeine Kunstformenlehre, die anhand seines Baus des Kunsthistorischen und Naturhistorischen Hofmuseums für die kaiserlichen Sammlungen diskutiert werden kann. Vom Fach wurde Sempers Stillehre aufgegriffen und zugleich heftig kritisiert; unter anderem von Alois Riegl, der nicht nur als Professor für Kunst an der Universität in Wien, sondern auch zusammen mit Franz Wickhoff als Kurator am Österreichischen Museum für Kunst und Industrie tätig war. Diese Sammlung mit persischen Teppichen und Kunsthandwerk ermöglicht es, Riegels kuratorische Tätigkeit mit seiner Theorie des ‚Formwillens‘ in Verbindung zu bringen. Im Bezug zu diesen kunst- und kulturtheoretischen Positionen stehen insbesondere die Kunst und Architektur vom Jugendstil bis zur Wiener Moderne im Zentrum der Exkursion. Werke Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Otto Wagner oder Adolf Loos werden gemeinsam vor Ort diskutiert, die einerseits ausschlaggebend für die Gründung einer Geschichte und Theorie der Form waren und andererseits in Beziehung zum Wiener Jugendstil, Expressionismus und Moderne standen.
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Claudia Bluemle
- Kursverantwortliche/r: Dorothea Caroline Douglas
- Kursverantwortliche/r: Ann-Cathrin Drews-Kronawitt
- Kursverantwortliche/r: M.A. Ursula Klammer
- Kursverantwortliche/r: Cynthia Klinghammer