Die Malerin Dora Hitz (1853–1924) war um 1900 eine Schlüsselfigur der Berliner Kunstszene. Als „Vertreterin einer neuen Darstellungs- und Empfindungsweise“ (so W. Dietrich, in: Die Zukunft, 14, 1896) bestimmte sie Berlins Entwicklung hin zu internationalem Rang maßgeblich mit. Hitz war nicht nur Mitglied der „Vereinigung der XI“, sondern zählte auch neben Max Liebermann zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Secession. Außerdem war Dora Hitz in ganz Europa vernetzt und Aufenthalte in Rumänien am Königshof, in Paris und in Italien prägten ihre künstlerische Ausdrucksweise. In der Zeit der Inflation und des Ersten Weltkriegs gerieten allerdings die Künstlerin und ihr Werk in Vergessenheit. Ein Grund liegt vermutlich in den stilistischen Ambivalenzen begründet, die auf ihren besonderen Umgang mit den Farben und ihrem Malduktus zurückgeht. Auch ihr Fokus auf ,weiblich‘ konnotierte Themen wie Mutter und Kind oder Frauen in der Natur könnte hierfür angeführt werden. Als ein Forschungsseminar sollen formanalytische Zugänge sowie historische und theoretische Kontextualisierungen es ermöglichen, sich werkorientiert dem Schaffen der Malerin Dora Hitz zu widmen. Hierzu zählt auch die Analyse vor Original; einmal in der Alten Nationalgalerie und einmal im Berliner Stadtmuseum. Zudem ist die aktive Teilnahme eines Workshops zu Dora Hitz mit Fachvorträgen Bestandteil des Seminars.

Semester: WiSe 2023/24