Seit Beginn des 20. Jahrhunderts zählt Gegenwartsliteratur zwar zu den „epistemischen Dingen“ der Literaturwissenschaft, aber die Forschung unterhielt zu diesem Gegenstand aus vielen Gründen ein gespanntes Verhältnis. In jüngerer Zeit hat sich dies geändert: Neueste literarische Phänomene werden immer häufiger untersucht. In diesem Seminar wollen wir aktuelle Projekte auswärtiger Gäste zur Gegenwartsliteraturforschung methodisch-theoretisch diskutieren und Anwendungsfälle testen – teilnehmen werden Carolin Amlinger (Basel): „Belesenheit. Buch, Geschmack und soziale Grenzen“; Jörg Döring / Niels Werber (Siegen): „Transformationen des Populären“; Heinz Drügh (Frankfurt): „Gegenwartsästhetik“; Torsten Hoffmann (Stuttgart): „‚Neurechte Literaturpolitik“; Alexandra Pontzen (Essen): „Literaturpreise im deutschsprachigen Raum seit 1990“; Eckhard Schumacher (Greifswald): „Schreibweisen der Gegenwart“; Evi Zemanek (Freiburg): „Literaturökologie und Ecocriticism“.
Das SE  findet in den ersten drei Wochen wöchentlich zweistündig statt, danach gemeinsam mit den Gästen 14-tägig und vierstündig, da das Lesepensum zur Vorbereitung der jeweiligen Sitzungen höher als gewöhnlich sein wird. Die Bereitschaft zur Mitwirkung in einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung einer Sitzung wird vorausgesetzt.

Literatur

Zur Vorbereitung: Heribert Tommek: Der lange Weg in die Gegenwartsliteratur. Studien zur Geschichte des literarischen Feldes in Deutschland von 1960 bis 2000. Berlin u.a. 2015; Andrea Albrecht u.a.: Editorial: „Nachtaster eines Tastenden“? Zur Geschichte der germanistischen Gegenwartsliteraturwissenschaft. In: IASL 41 (2016), S. 412-430.

Semester: WiSe 2023/24