Mythen gelten als narrative
Formen menschlicher Welterfahrung und Weltauslegung, die durch den
Prozess der Aufklärung seit Platons Mythenkritik überholt sind, auch
wenn sie eine bedeutende Rolle in der europäischen Kultur- und
Bildungstradition spielen und tief in unser bewusstes und unbewusstes
Alltagsleben hineinwirken. Dieser paradoxen Stellung der Mythen werden
wir anhand klassischer Texte zur Mythentheorie und Mythenforschung
nachfragen, dabei unterschiedliche Konzeptualisierungen von Mythos und
Mythologie herausarbeiten und schließlich der Rezeptionsgeschichte der
nordischen Mythologie in den skandinavischen Literaturen und dem
Mythengebrauch bei Autoren wie Ibsen, Strindberg, Blixen nachgehen.
- Kursverantwortliche/r: Heinrich Anz
- Kursverantwortliche/r: Zoe Maria Pfaff (MA)
Semester: SoSe 2023