Von Platons Höhlengleichnis bis zu gegenwärtigen künstlichen Stimmen oder Deep Fakes, die europäische Kulturgeschichte ist durchzogen von einem ambivalenten Verhältnis zur Simulation als Praxis, Denkfigur und Erklärungsmodell. Zwischen Trugbild und Erkenntnis, Dystopie und Utopie, synthetischer Künstlichkeit und Immersion spannen sich vielfältige Diskurse und ein breites Spektrum an Praktiken auf, um sich dem Uneigentlichen, Potentiellen und Virtuellen zu widmen.
Im Blockseminar wollen wir die Impulse von Simulationspraktiken und -narrativen anhand ausgewählter Beispiele beschreiben und ihre kulturelle Wirksamkeit untersuchen. Dabei werden wir nicht nur die große zeitliche, sondern auch gegenständliche Spannbreite einbeziehen, in der sich Simulationen kulturell ausprägen, z.B. in Theorie, Technik, Film, und Literatur. Ausgehend von der heutigen Allgegenwart von vor allem technischen Simulationspraktiken und den dazu stattfindenden Debatten werden wir historische Referenzen und Kontrapunkte hinzusetzen, um kulturhistorische Wandlungen und Kontinuitäten ausfindig zu machen.
- Kursverantwortliche/r: Ronja Quast
- Kursverantwortliche/r: Sebastian Schwesinger