Montag, 10 - 12 Uhr, Institutsgebäude Sophienstr. 22a/Seminarraum 0.03

Egal ob er sich zu den sozialen Medien, zur deutschen Erinnerungspolitik oder zum Ukrainekrieg äußert – mit seinen öffentlichen Interventionen löst Jürgen Habermas bis heute intensive Diskussionen aus. Das liegt daran, dass er sein Denken - wie kaum ein anderer Philosoph - in Auseinandersetzung mit den politischen, gesellschaftlichen und medialen Transformationen seiner Zeit entwickelt hat. In seinen “kleinen politischen Schriften”, die wir im Seminar lesen wollen, spiegelt sich die Geschichte der alten und neuen Bundesrepublik - von den Protestbewegungen der 1960er und der neoliberalen Restauration der 1980er Jahre über Wiedervereinigung, Erinnerungspolitik und Globalisierung bis zu den politischen Krisen unserer Gegenwart. Wie hängen Theorie und Praxis, wie Philosophie und Zeitdiagnostik zusammen? Wie wurde Habermas’ Denken von seinem historischen Kontext geprägt? Und was können wir heute und in Zukunft noch mit ihm anfangen?

Semester: SoSe 2023