1962 schrieb Marshall McLuhan in seinem Klassiker „The Gutenberg
Galaxy“, dass der Buchdruck eine gesellschaftliche Ressource sei, die
nicht nur „die persönlichen Sinnesverhältnisse, sondern auch die Muster
gemeinschaftlicher Wechselwirkung“ forme. Im Einklang mit dieser
Prämisse bildete sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die
„History of the Book“ als eine Disziplin heraus, die soziale und
ökonomische Dimensionen des Drucks ebenso in den Blick nimmt wie die
materielle Gestalt von Büchern und deren rezeptionsleitende Effekte.
Auch die Zeitschriftenforschung (Periodical Studies) entwickelte sich zu
einer Forschungsrichtung, die die Geschichte moderner Öffentlichkeiten
als eine Geschichte serieller Druckerzeugnisse untersucht. Unsere
Lektüren werden Klassiker dieses Themenfeldes, aktuelle
kulturhistorische und -theoretische Studien sowie exemplarische Quellen
umfassen. Die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit englischsprachigen
Texten wird vorausgesetzt; die Seminardiskussion kann je nach Bedarf in
deutscher und englischer Sprache stattfinden.
- Kursverantwortliche/r: Moritz Neuffer