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Im Jahr 1486 wurde die Doppelstadt Berlin-Cölln zur ständigen Residenzstadt der Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg, bis Friedrich I. 1709 fünf Städte zur „Königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin“ erklärte. Eine neue Phase breit angelegter städtischer Erweiterungen und repräsentativer Bauten begann, die gerade das Gebiet um das Hauptgebäude der Humboldt-Uni bis heute prägen. Im 19. Jh.  entwickelten sich Berlin und seine Vorstädte zu einem rasch anwachsenden Ballungsraum, wobei die Planung nur teilweise ausreichend koordiniert für die Teilbereiche des sozial und ökonomisch stark fragmentierten Gebietes erfolgte. Mit der Schaffung „Groß-Berlins“ 1920 wurde schließlich das (weitestgehend) bis heute bestehende Stadtgebiet geschaffen, das auch eine besser abgestimmte städtebauliche Planung ermöglichte. Das Berlin des 20. Jahrhunderts war u.a. geprägt durch die massiven Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und der anschließenden Teilung der Stadt in Ost und West. Die deutsche Einheit stellte Berlin erneut vor große Planungsherausforderungen, während heute insbesondere steigende Mietpreise, Gentrifizierung oder die Verkehrsplanung die städtebaulichen Debatten prägen.

Die Übung zielt darauf ab, ein vertieftes Wissen über Urbanisierung, Architektur und Stadtplanung von 1700 bis zur Gegenwart zu vermitteln. Neben vertiefenden (Lektüre-) Sitzungen umfasst der Kurs insbesondere auch Feldstudien in Berlin, mit denen praktische Anschauungsbeispiele für die zu vertiefenden Kursthemen erarbeitet werden sollen. Hierzu erkunden die Studierenden den Stadtraum individuell oder in Gruppen, um die untersuchten städtebaulichen Funktionen und architektonischen Formen anschließend im Kurs (oder vor Ort) entlang verschiedener thematischer Cluster vorzustellen (so z.B. preußische Residenzstadt, koloniale Stadtgeschichte, sozialistischer Städtebau, Infrastruktur & Verkehr, Groß-Siedlungen & Sozialer Wohnungsbau u.v.m.).


Semester: SoSe 2023