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Bitte beachten Sie, dass das Seminar in der Møhrenstr. 40/41 (Raum 507) stattfindet. 

Speziell in den letzten Jahren wurde in den Medien, der Politik und der Zivilgesellschaft wiederholt über Rassismus im Sport berichtet. Grund hierfür ist womöglich weniger, dass sich rassistische Vorfälle im Sport gerade neuerdings mehren. Vielmehr dürften diese inzwischen vermehrt wahrgenommen und thematisiert werden. In der Forschung in Deutschland wird Rassismus im Sport hingegen selten adressiert. Es liegen hierzulande zwar zahlreiche Forschungsarbeiten über die Integrationsfunktionen des Sports vor. Wie sich Rassismus in welchen Kontexten des Sports in Deutschland darstellt ist jedoch selten Gegenstand von Forschung – und (konsequenterweise) auch von sportwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen. Vor diesem Hintergrund wird Rassismus im Sport in diesem Seminar bewusst auf die Agenda sportwissenschaftlicher Lehre gesetzt. In den ersten Lehreinheiten befassen sich die Studierenden mit Begrifflichkeiten und mit der Frage, was unter Rassismus zu verstehen ist. Anschließend geht es darum, herauszuarbeiten und zu diskutieren: (a) wie sich Rassismus im Sport sowohl auf einer individuellen als auch auf einer strukturellen Ebene darstellt; (b) inwiefern sich Rassismus im Sport als koloniales Erbe manifestiert; (c) mit welchen weiteren sozialen Differenzkonstrukten (z.B. Geschlecht) rassistische Zuschreibungen im Sport verwoben sind (Stichwort Intersektionalität); und (d) welche Rolle Weißsein als machtvolle Strukturkategorie hierbei spielt. 


Semester: SoSe 2023