Im Zentrum dieses Lektüreseminares stehen Hélène Cixous' Os-na-brück-Bücher, die eine oder andere Orts- und Bildbegehung, Klangbild- und Filmbegegnung. Von Derrida über (r)Ève und A, Oum Forchèmt, das deutsche Wort Angst, Oran und Gender Studies bis hin zur Debatte über das multiperspektivische Erinnern werden wir versuchen, ein paar Begriffskoffer zu packen zum Verreisen, umschlossen von einem Deutschland der Differenz.

"Vor langer Zeit bereits ist dieses Buch aufgebrochen, Monate, Straßen, lang wie Nächte in fremden Ländern und ohne Züge, Städte in allen Größen seit ein oder zwei Jahren durchwandert es das Mysterium der Zeiten auf den vier Kontinenten, die die Geschichte meiner Mutter tragen und sie gleichermaßen interessieren, eingangs musste es meine Mutter in alle Richtungen hinaufziehen von den Quellen der Quelle bis zur Mündung der rue Saint-Gothard, und dabei ihren vielfachen, umwerfenden Lauf respektieren, denn das ist ganz sie, scheinbar zu enden, indem sie anfängt, oder um anzufangen niemals je zu enden (...)." Hélène Cixous, Osnabrück. Aus dem Französischen von Esther von der Osten, Wien: Passagen Verlag 2017, S. 15.

"Il est déjà parti depuis longtemps ce livre, depuis Osnabrück, Hanovre, la ville du Traité de Westphalie (1648) et de ma famille Jonas (1840-1942), il parcourt le mystère des temps sur les quatre continents qui supportent l'histoire de ma mère et l'intéressent également, au départ il devait remonter ma mère en tous les sens depuis les sources des sources jusqu'à l'embouchure de la rue Saint-Gothard, en respectant son cours multiple et renversant, car c'est bien elle de sembler finir par commencer ou pour commencer ne pas finir jamais." Klappentext Hélène Cixous, Osnabrück, Paris: Des femmes. Antoinette Fouque, 1999.


Semester: SoSe 2023