Nach einem Rekurs auf die Praxis und Relevanz editorischer Arbeit seit der Antike wird auf Beispiele von Editionen Bezug genommen, die mit spezifischen digitalen Infrastrukturen im Internet verfügbar sind (also nicht lediglich aus retrodigitalisierten gedruckten Papierbüchern bestehen). Es wird herausgearbeitet, worin die Kontinuität bei Methoden und Nutzungsszenarien besteht, welche zusätzlichen Möglichkeiten die digitale Arbeitsweise erschließt und welche Gefahren hinsichtlich herkömmlicher Standards sich dabei auftun. In einer Schwerpunktaufgabe werden in Gruppen gleichartige Rechercheaufgaben parallel in mehreren derzeit verfügbaren digitalen Editionen durchgeführt, in Präsentationen zusammengefasst und diskutiert. Zum Schluss wird Bilanz gezogen, welchen Gewinn an Erkenntnissen und wissenschaftlichen Zugangsweisen zu literarischem und historischem Textmaterial die gemeinsame Auseinandersetzung mit einigen prototypischen digitalen Editionen im Lauf des Semesters erbracht hat.
Als obligatorische Arbeitsleistung spezialisieren Sie sich frühzeitig im Semester auf eine der im Internet verfügbaren digitalen Editionen, deren Nutzungsmöglichkeiten Sie sich im Lauf der Zeit genauer erschließen und die Sie schließlich im Kurs in einem ca. zwanzigminütigen Beitrag präsentieren. Eine erste Orientierung über digitale Editionen, von denen im Seminar eine Auswahl untersucht wird, finden Sie schon vorab unter https://www.digitale-edition.de/
- Kursverantwortliche/r: Berthold Friemel