Die heiligen Schriften des antiken Israel und Juda, die im Laufe der Entstehung eines christlichen Kanons zum Alten Testament wurden, bilden den wesentlichen literatur- und traditionsgeschichtlichen Hintergrund zur Deutung des Lebens, Sterbens und Auferstehens Jesu Christi im Neuen Testament. Gleichwohl zieht sich durch die Geschichte der christlichen Bibelinterpretation von der Alten Kirche bis in die Gegenwart immer wieder die grundsätzliche Frage nach der Bedeutung des Alten Testaments für die christliche Theologie. Dazu tritt die Frage, wie sich das Alte Testament als Teil des christlichen Kanons zur Hebräischen Bibel als heiliger Schrift des Judentums verhält. Im Seminar werden dementsprechend ausgewählte neuere Entwürfe zur Hermeneutik des Alten Testaments und der Hebräischen Bibel analysiert und diskutiert.

Literatur: F. Crüsemann, Das Alte Testament als Wahrheitsraum des Neuen. Die neue Sicht der christlichen Bibel, 2011; M. Oeming: Biblische Hermeneutik. Eine Einführung, 4. Aufl. 2013; O. Wischmeyer (Hg.), Lexikon der Bibelhermeneutik, 2009; M. Witte/J.C. Gertz (Hg.), Hermeneutik des Alten Testaments, 2017.

Voraussetzungen: Vor dem Besuch des Seminars sollte das oben genannte Buch von M. Oeming einmal vollständig gelesen sein.

Semester: SoSe 2023