Das SE versteht sich als Einführung in die Literatur des 17.
Jahrhunderts. Der Schwerpunkt liegt auf dem spielerischen Umgang mit
Sprache. Das betrifft zunächst das Spiel mit dem sprachlichen Material,
mit Buchstaben und Wörtern, so wie es vor allem in der barocken Lyrik
anzutreffen ist. Darüber hinaus verweist der Begriff des Spiels auf den
der Regel, also auf das regelhafte Verständnis von Dichtkunst in den
Poetiken und Dichtungslehren der Zeit. Außerdem soll die enge Bindung
von Literatur an soziale Situationen und Gelegenheiten in den Blick
genommen werden, etwa in Empfehlungen zur Konversation, also zum
angemessenen Reden in Gesellschaft, aber auch in den
‚Sprachgesellschaften‘ mit ihrem Anspruch auf Pflege und Verbesserung
der deutschen Sprache. Zentrale Figur des Seminars ist Georg Philipp
Harsdörffer (1607-1658), der als Mitglied der ‚Fruchtbringenden
Gesellschaft‘ den Beinamen ‚der Spielende‘ trug, in seinen Frauenzimmer Gesprächspielen Sprachreflexion und Sprachspiel verbindet und dessen Poetischer Trichter eine der wichtigen barocken Dichtungslehren ist.
Vorgesehene Arbeitsleistung: vertiefte Vorbereitung mit Thesenpapier und kurzem Impulsreferat.
zur Einführung: Dirk Niefanger: Barock. Lehrbuch Germanistik, 3. Aufl., Stuttgart 2012; Christian Meierhofer: Georg Philipp Harsdörffer, Hannover 2014.
- Kursverantwortliche/r: Leonie Bartel
- Kursverantwortliche/r: Margarethe von Campe
- Kursverantwortliche/r: Prof. Dr. Stefan Willer