Die Übung soll in die theoretischen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen historischer Forschung über Nordeuropa einführen und deren praktische Umsetzung im Kontext der in Berlin zur Verfügung stehenden historischen Ressourcen, Institutionen und Orte erproben. Unser Fallbeispiel bildet dabei die sog. "Prinzessinnenbibliothek" der Staatsbibliothek zu Berlin, die u.a. auf die Buch-, Karten- und Manuskript-Sammlungen der schwedischen Königin Luise Ulrike von Preußen (1720-1782) und ihrer Tochter, der Quedlinburger Fürstäbtissin Sophia Albertina von Schweden (1753-1829), zurückgeht. Wir werden uns zunächst damit beschäftigen, wie sinnvolle historische Fragestellungen entstehen, wie man diese beantworten kann und welche Materialien dafür in Berlin zur Verfügung stehen. Auch die Einbettung eigener Fragestellungen in den allgemeinen Forschungskontext und die Frage möglicher Perspektivierungen und erkenntnistheoretischer Rahmenbedingungen wird eine Rolle spielen. Im zweiten Teil der Übung werden wir die Universität verlassen und mit den Originalmaterialien der Prinzessinnenbibliothek arbeiten. Die zu erforschenden Themen sind dabei nicht vorgegeben, sondern von den Übungsteilnehmerinnen und -teilnehmern selbst zu bestimmen und zu erforschen, können aber natürlich zusammen mit dem Übungsleiter zu Beginn der Lehrveranstaltung erarbeitet werden. Am Ende der Übung, vom 7. bis 8. Juli 2023, wird eine von den Übungsteilnehmerinnen und -teilnehmern zusammen mit den Greifswalder Skandinavistinnen und Skandinavisten selbst organisierte Studierendenkonferenz in Greifswald stehen, die die einzelnen Studienprojekte der Übung zusammenfassen und zur Diskussion stellen soll.

Einführende Literatur: Silke Trojahn / Andreas Wittenberg: Die Prinzessinnenbibliothek, Berlin: Insel Verlag, 2019. Claes Rainer: Lovisa Ulrika: konst och kuppförsök, Stockholm: Langenskiöld, 2019. Carin Bergström: Självständig prinsessa. Sophia Albertina 1753-1829, Stockholm: Atlantis, 2018.

Semester: SoSe 2023